
In einem einzigen Moment ändert sich alles…
Vielleicht schon lange geplant und doch ist die Überraschung ganz groß. Schwanger!!! In wenigen Wochen entsteht aus Samen-, und Eizelle neues Leben. Ein kleines Wunder – ein kleiner Mensch.
Spätestens ab jetzt beginnt idealer Weise die Zeit mit einer Hebamme. Viele Frauen/ Paare wissen nicht, dass die Hebamme bei einer normalen Schwangerschaft „die“ Fachkraft ist. Sie steht beratend, unterstützend und emphatisch zur Seite. Sie ist exzellent ausgebildet, um Schwangere durch die Schwangerschaft und somit auch in der Schwangerenvorsorge zu begleiten. Die Hebamme betreut mit viel Fachwissen und Einfühlungsvermögen Paare/Frauen unter der der Geburt. Sie ist „die“ Fachkraft, die Frauen/Paaren im Wochenbett zur Seite steht und das Stillen begleitet. Bei normalen Abläufen ist die Hebamme die Kompetenzkraft und nicht verpflichtet einen Arzt hinzuzuziehen. Hebammenleistung ist eine Krankenkassenleistung.
Doch leider sind Hebammen in Deutschland rar geworden. Deshalb ist es wichtig, sich frühzeitig auf die Suche nach einer Hebamme zu machen, v.a. wenn das erste Kind erwartet wird. Gerade hier ist menschliche und professionelle Hilfe unverzichtbar.
Ja, die Chemie sollte stimmen! Aber, ob eine Hebamme selber schon Kinder hat, sollte keine Rolle spielen. Ihre Kompetenz hängt nicht davon ab, ob Sie schon geboren hat, sondern von ihren Aus-, und Weiterbildungen und ihrem Engagement.
Jede Schwangere sollte sich im Vorfeld überlegen, welche Leistungen sie von einer Hebamme in Anspruch nehmen möchte und sich eine Hebamme suchen, die genau diese Leistungen abdeckt. Die meisten Hebammen haben inzwischen eine eigene Homepage oder sind über Suchmaschinen zu finden. Hier kann man sich das Tätigkeitsfeld genau anschauen.
Der nächste Schritt ist ein persönliches Telefonat, in dem die Betreuungsmodalitäten besprochen werden können. Das geschieht ganz unverbindlich.
Die Hebamme wird einen ersten Kennenlerntermin vorschlagen, welches eine einmalige Krankenkassenleistung ist. D.h. es ist nicht möglich auf Krankenkassenleistung mehrere Hebammen aufzusuchen. Das macht auch gar keinen Sinn! Im Vorfeld sollten die Interessen beiderseitig in dem Telefongespräch geklärt werden.
Ich wünsche jeder schwangeren einen frühzeitigen Kontakt zu einer Hebamme, da viele Schwangerschaftsbeschwerden durch kompetente Hebammenhilfe auf natürliche Weise gelindert werden können. Auch Überlegungen, was nützliche Untersuchungen sind, wie die ideale Ernährung sein sollte, Sport in der Schwangerschaft u.v.m. können mit der betreuenden Hebamme in einem ausreichenden Zeitfenster besprochen werden und stellen somit eine nützliche Unterstützung dar.
Die Hebamme kann alle Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen mit den nötigen Blutuntersuchungen laut Mutterschaftsrichtlinien durchführen. Die 3 empfohlenen Ultraschalluntersuchungen sind nur durch den Gynäkologen möglich. Idealerweise sollte allgemein eine gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Hebamme und Gynäkologe herrschen. So ist die Schwangere sicher am besten betreut. Hier kann sich aber jede Schwangere, die Hebamme im Vorfeld so aussuchen, wie sie sich am liebsten betreut sieht. Ob nur eine Hebamme in der Schwangerenvorsorge, oder im Wechsel mit dem Gynäkologen, oder nur der Gynäkologe…
Da jede Hebamme nur eine gewisse Anzahl an Frauen pro Monat betreuen kann, macht es Sinn sich frühzeitig um eine Hebamme zu bemühen. Gerade Frauen/Paare die sich für eine Hausgeburt oder Geburtshausgeburt interessieren, sollten sich ganz früh schon in der Schwangerschaft um eine Hebamme bemühen. Hebammen die außer klinische Geburtshilfe betreiben, sind leider extrem rar geworden. Hier im Umkreis wendet man sich am besten an das Geburtshaus Düsseldorf (www.geburtshaus-duesseldorf.de), Geburtshaus Essen (www.geburtshaus-essen.de), Geburtshaus Wuppertal (www.geburtshaus-wuppertal.de) oder www.hebammensuche.de.
Alternativ gibt es die Möglichkeit eine Beleghebamme in Anspruch zu nehmen, die Frauen/Paare zur Geburt in ein Krankenhaus begleiten. Da aber gerade jetzt wieder die Abrechnungsmodalitäten für Hebammen geändert wurden, ist der Verdienst einer Beleghebamme existenzbedrohend. Ich kenne hier im Umkreis kein Krankenhaus, das kontinuierlich mit Beleghebammen zusammenarbeitet.
Viele Hebammen bieten Ihren Frauen eigene Geburtsvorbereitungskurse an oder arbeiten mit Kolleginnen zusammen. Da lohnt es sich, den Rat der betreuenden Hebamme zu beherzigen.
Nach der Geburt kommt die Hebamme in regelmäßigen Abständen zur Familie nach Hause, um sich Mutter und Kind „anzuschauen“ und beratend zur Seite zu stehen. Wie häufig und wie lang eine Hebamme kommt, hängt individuell von Ihrer Vorgehensweise ab. Deshalb macht es Sinn, die Frage im Vorfeld der Betreuung zu klären.
Es kann passieren, dass eine Schwangere in der Tat keine Hebamme mehr zur Betreuung findet. Gerade in der Sommer-, und Weihnachtszeit ist die Betreuungssituation für die Frauen nicht zufriedenstellend. Leider gibt es dafür keine akzeptable Lösung! Aber in Notfällen ist es immer möglich die umliegenden Kliniken aufzusuchen. Sollte dieses einmal zutreffen, ist es hilfreich, wenn betroffene Frauen sich hier melden (http://www.unsere-hebammen.de/mitmachen/unterversorgung-melden/) damit die Situation auch politisch Aufmerksamkeit erfährt.
Es ist eine Bereicherung für Frauen/Paare sich durch eine Hebamme betreuen zu lassen. Ich wünsche allen, dass sie sich gut aufgehoben fühlen! Denn die Hebamme ist die Fachkraft für die Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Stillzeit!
Hebammen werden gebraucht!